Werner Dürrson

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Werner Dürrson, geboren am 12.9.1932 in Schwenningen (Schwarzwald); Kindheit im Krieg, ab 1949 Handwerkslehre in Stuttgart; 1953–1955 Musikstudium in Trossingen; 1957 externes Abitur; Reisen durch Europa, in die USA und nach Südafrika; Romanistik- und Germanistikstudium in München und Tübingen, 1962 Promotion; Lehrtätigkeit an der Universität Poitiers/Frankreich bis 1968, dann bis 1978 in Zürich; anschließend freier Schriftsteller. Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland, der Humboldt-Gesellschaft und der Associa­tion Internationale des Critiques Littéraires, Paris. Werner Dürrson lebte in Oberschwaben und Paris. Er starb am 17.4.2008 auf Schloss Neufra bei Riedlingen.

*  12. September 1932

†  17. April 2008

von Volker Demuth

Essay

Neben der gesellschaftlichen Bedeutung einer poésie engagée hat Werner Dürrson 1982 in einer der bei ihm seltenen programmatischen Stellungnahmen zu „Kriterien heutiger Lyrik“ einen weiteren Grundzug seines Dichtungsbegriffs hervorgehoben: die keineswegs weniger zeitkritische Bedeutung von strenger sprachlicher Reduktion und formal-metrischer Konkretion. Ausdrücklich distanzierte er sich dabei von der Neuen Sensibilität, die in seinen Augen die Standards des Kommunikationszeitalters unreflektiert übernommen hatte. Der an dieser Stelle formulierte sprachkritische Impuls geht im gleichen Maß von der Erkenntnis einer „zernutzten Sprache“ aus wie von einer durch die Medien erzeugten „Scheinkommunikation“. Literaturästhetisch erforderte diese öffentliche Misere für Dürrson die „Aussparung“ und „Verfremdung“, „das kristalline Gedicht“, „die ...